Tuesday, 27 December 2005 | 45.52.361

Politik als Dienstleistung

Wir, also das Volk, werden allmählich umzingelt von Leuten, Freunden (?!),
die uns 'dienen' wollen :

der Bundespräsident will schon dienen ...,

und die Bundeskanzlerin geniert sich nicht, 'Deutschland' (?) auch einfach dienen zu wollen !

- was heißt 'Deutschland' ?
es geht in unserer Verfassung bzw. unserer Demokratie nicht (...) um Deutschland,
sondern es geht um uns, um's Volk !!

vom Bundestagspräsidenten haben wir solches noch nicht gehört,
aber der will ja auch weniger dienen, als Witzchen machen,

das heißt, er betrachtet seine Position offensichtlich mehr als Plattform,
den Ablauf der so genannten Debatten mit Humor und Witz zu begleiten,
im besten Falle mit Geist und Esprit,

aber eben nicht als Möglichkeit und Chance, geschweige denn Herausforderung,
Aufgabe, Pflicht, Verantwortung ...

etwas zur Lösung der Probleme beizutragen,
das heißt den Inhalt der Debatten als immer wieder zitierter und kokettierter 'Auftraggeber ...'
zu bestimmen, zu gestalten, zu formen, gar zu designen ...; form follows function;

dem Bundesverfassungsgerichtspräsidenten fehlt erklärtermaßen jede Absicht,
offensichtlich auch jede Vorstellung davon,

daß in einer gewaltengeteilten Spitzenposition Aufgabe, Pflicht und Verantwortung
(mit) darin besteht, über das Medium des so genannten Rechtsstaats hinaus
Gerechtigkeit eben nicht (nur) als juristische,
sondern (auch) als politische Aufgabe herzustellen;

so kommt es, daß erst auf der 5.(!)Ebene, der des Bundesrates
Ansätze (!) zur eigentlichen Demokratie erkennbar werden insoweit,
als hier ein regelmäßiger Wechsel im Vorsitz festgelegt ist

und hier also zumindest im quantitativen Sinne Demokratie versucht wird;

aber das reicht eben nicht,
und schon gar nicht, wenn dauernd dahertrompetet und hinausposaunt wird :
'In zehn Jahren wollen wir wieder Spitze sein ...!'

dazu müßte sich eben die politische Klasse erstmal zu einer Spitzenführungskraft entwickeln

- und davon sind wir mit einer Großen Koalition und einem sich nach links bis fast ins Unendliche öffnenden, erweiternden, vertiefenden ... politischen Universum ...
weiter entfernt, als je zuvor;

bekanntlich ist das Bessere der Feind des Guten ! selbst wenn also

(1) bei quantitativer Demokratie mehr oder weniger zufällig gute Politik herauskäme,
würde sie ja sofort überholt und zurückgelassen, überflügelt und abgeworfen,
überrundet ..., wenn man das sportlich oder spielerisch sehen will

dort wo sich, ebenfalls mehr oder weniger zufällig oder vielleicht sogar durchdacht ...
qualitative Aspekte und Komponenten einen Vor-rang erworben, verschafft,
wenn nicht gar sich durchgesetzt hätten;

unser einziges Problem ist bzw. die Ursache aller Probleme ist,
daß unsere politische Klasse, aus reinen Macht und Kraft und Gewalt-Interessen heraus
sich weigert,
qualitative Aspekte und Komponenten bezüglich unserer Demokratie zu berücksichtigen;

wenn überhaupt, ist immer von 'mehr' Demokratie und 'mehr' Freiheit etc. die Rede
und dann auch nur, daß man das 'wagen' (???) müßte,
statt es (selbst) zu tun, zu handeln, umzusetzen ...

- und 'mehr' ist nunmal ein quantitativer Begriff ! so daß

(2) und vor allem, selbst wenn innerhalb der Mitglieder des Bundesrates
Demokratie irgendwie verwirklicht wäre,

dann hätten nach wie vor 'wir', das Volk als solches ... immer noch nichts davon,
weil 'das Volk', also jeder einzelne Bürger, an diesem Demokratieprozeß
ja nach wie vor nicht beteiligt ist;

De-mo-kratie heißt, das Volk herrscht
de-fac-to aber wird es be-herrscht, wie eh und je !

das große Problem ist aber auch gar nicht, daß wir,
in einem nötigen und wünschenswerten Maße ... Demokratie noch nicht erreicht hätten,

sondern daß wir, egal wie weit wir bisher schon damit gekommen waren,
zur Zeit nicht nur in einem Rückgang sind, sondern einem regelrechten Rückzug,
und keineswegs natürlich einem geordneten ...,

sondern einfach so, zurück in die Steinzeit, die Welt als Scheibe ...
bzw. als Brett vor dem Kopf !

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Weihnachtsbotschaft (4)

Der Papst betet :

'Gott halte von Euch fern die Finsternis des Bösen
und er-leuchte Euch nah mit dem Licht des Guten !'

es ist halt nur so : diese unsere Welt als solche ist ohne Tag und Nacht,
ohne Licht und Schatten geschweige denn Finsternis und auch ohne Gut und Böse etc.
schlicht und einfach nicht denkbar,

sie könnte zumindest nicht 'funktionieren',
sie wäre einfach eine kaputte oder tote, jedenfalls nicht intakte Maschine,
die irgendwo nutzlos rum, wenn nicht im Wege steht bzw. möglicherweise / de facto sogar fliegt;

bei 'Macht Euch die Erde unterthan ...' geht es also nicht um die Existenz von Gut und Böse,
sondern darum, wie wir damit umgehen, wie wir das managen !

die Chance, die uns Gott gegeben hat, um bei diesem Bild zu bleiben,
liegt eben gerade darin, daß er uns aus dem Paradies vertrieben hat !!
im Paradies hätten wir keinerlei Chance !!!
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