Friday, 06 February 2004 | 45.06.037
Die SPD baut um - ohne (sich) zu erneuern
Schröder tritt - aber nicht wirklich zurück,
insbesondere also nicht als Bundeskanzler,
Müntefering tritt auch - aber nicht wirklich vor
und schon gar nicht zurück, z.B. als Fraktionsvorsitzender,
auch Olaf Scholz tritt - aber nicht wirklich ab
die Frauen schauen - ebenso be-treten wie (un)be-troffen zu
die Arbeitslosen schauen - wie üblich in die Rhre
inclusive der Millionen Unterbeschäftigten und Unausgebildeten ...
also alles wie gehabt ? - was soll der Quatsch ??
diese im Ansatz ja durchaus richtige kommt, von allem anderen mal abgesehen, mindestens acht Jahre zu spät !
die Richtung stimmt doch nach wie vor nicht: jetzt soll der Müntefering der Basis die Politik des Vorstands erklären;
in der Verfassung steht aber: 'die Parteien' wirken bei der politischen Willensbildung mit, und nicht 'die Partei-Vorsitzenden';
das heißt, auch die SPD verändert nicht das, was grundsätzlich und auch bei den anderen Parteien eben nötig wäre:
die Strukturen als Kanzler-Wahl- und Kanzer-Politik-Abnick-Partei (...) hin zu einer Gruppierung, die sich im politischen Geschäft professionalisieren sowie zeitgemäßen und verfassungsgemäßen Aufgaben und Herausforderungen stellen und die Verantwortung tragen will.
Aufstand - Notstand - Widerstand - Revolution
Wie verändert bzw. natürlich verbessert man eine Situation, die ihren Widerspruch in sich selbst trägt, also, im übertragenen Sinne, eine contradictio in adjectu, zwei Teile passen einfach nicht zueinander;
wenn es also unfaßbar, unbegreiflich, geradezu unglaublich ... ist, obwohl es andererseits durchaus nachvollziehbar ist, was sich da auf der politischen Bühne abspielt,
dann ist das ja gleichzeitig auch die Erklärung dafür, daß nemand etwas dagegen tut, eben weil es ja niemand begreift bzw. begreifen will;
das subjektiv Gefühlte bestimmt den Ablauf der Dinge, obwohl objektiv die Zahlen, Daten, Fakten eine eindeutige und durchaus faßbare Sprache sprechen, ist niemand bereit, sich daran zu orientieren;
also, was ist eine Revolution ? - und wie macht man das ? so'ne Art Kriegsende ohne Krieg ? aber wie soll das funktionieren, ohne Amerikaner ?
es läuft eben in der Politik umgekehrt wie in der Wirtschaft :
in der Wirtschaft läuft manches schief, von allein, aber die so genannten Selbstheilungskräfte rücken das so halbwegs wieder zurecht;
die Politik hätte in einer Demokratie die Möglichkeit, ihre Aufgaben professionell und verfassungsgemäß und also so halbwegs richtig zu machen,
aber krankhafter Geist und/oder kriminelle Intelligenz machen letztlich alles kaputt.