Sunday, 11 May 2003 | 45.19.131
Die Reichen in Deutschland
'Wo wir unser Geld verdienen, da zahlen wir auch Steuern',
sagt z.B. Johanna Quandt, reichste Multimilliardärin Deutschlands;
und das ist ja dann auch schön und gut so;
trotzdem bleibt die Frage: was machen sie, die Reichen ... mit dem Rest ?
es kommt ja bekanntlich nicht darauf an, wieviel man hat, Geld, Macht ...,
sondern was man damit macht ...,
und es gibt die Devise:
don't think about what your country can do for you,
but think about what you can do for your country;
gemeinhin teilt sich die Gesellschaft in drei Gruppen:
die Unterklasse, der es eigentlich unvertretbar schlecht geht, diejenigen, die so wenig verdienen, wenn überhaupt etwas, daß sie davon nicht auch noch Steuern zahlen können, obwohl es selbst da eine Obergrenze und eine absolut unterste Linie gibt;
die Mittelklasse, also diejenigen, bei denen man es als halbwegs normal und gerecht etc. ansieht, was sie verdienen und was sie als Steuern zahlen, inclusive der so genannten Besserverdiener;
die Oberklasse, inclusive der Superreichen, also diejenigen, die soviel verdienen, daß sie, selbst wenn sie Steuern zahlen, immer noch mehr übrig behalten, als sie für ein halbwegs sinnvolles Arbeits, Erwerbs - bzw. überhaupt-Leben an sich bräuchten,
also gewissermaßen so eine nach oben offene Reichen-Sklala bzw. soviel, daß sie den eigentlichen Wert ihres Kapitals und Vermögens im Grunde genommen gar nicht mehr erfassen können, sondern eben nur noch in abstrakten Zahlen, in Prozenten, in Vergleichen...;
aber: bloß keinen falschen Neid aufkomen lassen;
es geht nicht um mehr Steuern zahlen, sondern es geht um die Frage:
was machen die mit dem Geld, das sie zuviel haben,
vor allem dann, wenn im übrigen alles und sogar die Wirtschaft selbst mehr oder weniger am Zusammenbrechen zu sein scheint (?)
und da sind wir am eigentlichen Problem, nämlich, daß das niemand einfordert,
von den Reichen nicht, daß sie mit ihrem Geld etwas tun für ihr Land
und nicht dauernd nur darüber nachdenken, wie sie Land und Leute noch besser ausbeuten und ausnutzen und aussaugen können
von der politischen Führung nicht, daß sie wenigstens halbwegs verfassungsgemäß Politik macht
und nicht dauernd nur darüber nachdenkt, wie sie das (Wahl)Volk noch besser hintergehen und für dumm verkaufen kann,
von den Medien nicht, daß sie wenigstens andeutungsweise ihre Funktion als Vierte Gewalt im Staate wahrnehmen
und nicht dauernd nur darüber nachdenken, wie sie mit immer noch größerem Unsinn auch das vermeintlich tiefste Niveau immer wieder noch unterbieten können, um mehr Quote zu machen
von den Kirchen nicht, daß sie sich wenigstens halbwegs an die Grundsätze der christlichen Nächstenliebe halten ... und zwischen Glauben und Wissen wenigstens halbwegs die Balance wahren,
und nicht dauernd nur darüber nachdenken, wie sie das Land dazu bringen können,
die Existenz und das Vermögen der Kirchen und den Unglauben bzw. den Unsinn,
der im Namen des Glaubens bzw. Gottes so verzapft wird noch besser abzusichern;
kämen, unter anderem zum Beispiel noch die Gewerkschaften in Frage,
aber die kann man ja eh praktisch vergessen;
und weil das eben niemand einfordert, tut natürlich auch niemand etwas, von denjenigen, die dazu in der Lage wären, die es könnten, müßten, sollten ..., die mehr oder weniger verpflichtet und verantwortlich sind;
wie heißt es: wo kein Kläger, ist kein Richter ...,
und deshalb ist das eben so, daß auch in der Demokratie das Volk nicht wirklich herrscht, sondern als Gegenstand von Macht mißbraucht wird wie unter allen anderen Gewaltherrschaften auch,
und von denjenigen, die faktisch (die) Macht haben, nach allen Regeln der Kunst ausgebeutet und ausgenutzt, hintergangen und für dumm verkauft wird ...,
eben praktisch nur weil diejenigen, die es wirklich könnten, tatsächlich nichts tun,
für ihr country !