Friday, 01 June 2012 | 45.22.153
Der Politische Künstler ... Günther Uecker ...
es ist mitunter erstaunlich ... welche Wunden das Leben so schlägt ...
individuell und kollektiv ...
die dann doch noch innerhalb einer Lebens- und Erlebensfrist ...
wieder geschlossen werden ...
und nicht nur aus den Ruinen ... geschweige denn aus der Asche ...
wieder zu weiterem ... zu neuem Leben erweckt werden ...
mit der sowohl architektonisch als auch literatur geschichtlich ...
nicht unbedeutenden Sankt Johannis Kirche in Rerik ...
droben ... nicht gerade am Ende der Welt ... aber am Ende Mecklenburgs ...
ist so ein kleines Wunder gelungen ...
deren große Glocke 1944 eingeschmolzen und zu Munition verarbeitet werden sollte ...
bei einem Bombenangriff auf das Sammellager in Hamburg aber zerstört wurde ...
seit dem 'bimmelte' nur ein kleines Glöcklein zu den Gottesdiensten ...
und deren ebenso (über)chronistischer wie (über)regionaler wie Bedeutung (über)haupt ...
Leben und Tod ... Hoch Zeit und Taufe ...
Frieden und Freiheit ... Demokratie und Menschen Rechten ...
Günther Uecker ist in Rerik aufgewachsen ... Rerik ist Heimat ...
und gerade auch die Kirche mit ihrer immer noch offenen Wunde ...
Sinnbild für Sehnsucht nach Heimat ... nach Heimkehr ... nach Rückkehr ...
und er hat diesen Traum sich auch erfüllt ...
jetzt hat er eines seiner markanten Werke bzw also Nagelbilder gespendet ...
damit auch die Kirche wieder ihre große Glocke bekommt ...
vielleicht sogar nicht einfach wieder eine große Glocke ...
gar um alles mögliche daran zu hängen ...
sondern einen auch künstlerisch vollwertigen Ersatz ...
für die alte berühmte Glocke ...
dieses Werk ...'Spirale' für Rerik 2011 ...
wurde gestern in der Villa Grisebach versteigert ...
mit einem grandiosen Ergebnis ...
der Schätzpreis wurde doppelt ... dreifach plus ... übertroffen ...
auch Auktionatoren haben es in diesen angeblich krisenvollen Tagen nicht leicht ...
und Auktionen sind ein schwieriges Geschäft ... überall ...
bzw sie sind in ihrer Art und Bedeutung eben völlig unterschiedlich ...
hinsichtlich der Abläufe und Gegebenheiten wie des Gelingens und Erfolges ...
vielleicht war es in diesem Fall aber doch geradezu ein Glücksfall ...
daß diese Auktion in der Villa Grisebach stattfand ... und nicht zum Beispiel bei Sotheby's oder so ...
www.villa-grisebach.de
in Berlin ... Fasanenstraße 25 ...
Der Politische Analpabetismus ...
es ist immer wieder ebenso faszinierend wie erstaunlich ...
wie es der Politischen Klasse gelingt ...
ebenso elegant wie nachhaltig darüber hinweg zu täuschen ...
daß sie ja eigentlich nichts tut ... sondern sich weitgehend nur mit sich selbst beschäftigt ...
zum Beispiel (!) wollen jetzt Regierung und Opposition gemeinsam ...
wohlgemerkt gemeinsam ...
das heißt ... wenn die etwas gemeinsam machen wollen ...
kann man sicher sein ... daß dann irgend wo der Wurm drin ist ...
daß es dann also nicht um ein gemeinsames Projekt geht ...
sondern (nur) um gemeinsame Interessen ...
und natürlich haben sie ein gemeinsames Interesse daran ... daß die Unsinn den sie machen ...
möglichst weit unter der Decke bleibt ...
jetzt wollen sie also gemeinsam den Analphabetismus bekämpfen ...
und zwar den funktionalen ...
auch wenn Politiker etwas 'bekämpfen' wollen ...
kann man sicher sicher sein ... daß da nur was vorgeschoben wird und nichts bei rauskommt ...
'Unter funktionalem Analphabetismus wird die Unfähigkeit verstanden ...
die Schrift im Alltag so zu gebrauchen ...
wie es im sozialen Kontext als selbstverständlich angesehen wird ...'
s. hib heute im Bundestag 258 / 2012 ...
da wird dann schon mal der so genannte Kampf gegen den Analphabetismus ...
als 'nationale Herausforderung' verstanden ...
für die eine umfassende Qualitätsstrategie entwickelt ...
und die gesamte Öffentlichkeit entsprechend sensibilisiert werden müsse ...
wie können sie da wieder so herrlich miteinander streiten ...
dabei ist der funktionale Analphabetismus gar nicht das Problem ...
sondern der politische Analphabetismus ... nämlich die Unfähigkeit der Politiker ...
die Verfassung bei ihrer Arbeit bzw in ihrem Alltag so zu gebrauchen ...
wie es im verfassungsmäßigen Kontext ...
als selbstverständlich angesehen werden müßte ...