Thursday, 24 June 2004 | 45.26.176
An Frau Angelika Jahn-Stilcken
Vorsitzende bei Gruner+Jahr
Sehr verehrte Frau Vorsitzende,
liebe Frau Jahn,
nach den eindrucksvollen Feierlichkeiten aus dem Anlaß des 60. Jahrestages des D-Day und den vielen Berichten auch Ihres Hauses darüber geht man inzwischen praktisch wieder zur Tagesordnung über; (fast) jeder weiß es jetzt : wir sind damals 'befreit' worden;
trotzdem darf das nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich inzwischen erneut eine Art 'unheilige Allianz' in diesem unserem Lande gebildet hat, die, zwar nicht direkt aber strukturell vergleichbare, das heißt 'befreiungswürdige' Zustände geschaffen haben, weil selbst in den angeblich besten, vornehmsten, fortgeschrittensten Demokratien ...
diejenigen, die ausersehen und (aus)gewählt sind, zu regieren, sich weigern, mit halbwegs sinnvollen und professionellen 'Mitteln' eine halbwegs erträgliche und 'gerechte' bzw. verfassungsmäßige Ordnung herzustellen und aufrecht zu erhalten und bereits erreichte Standards zu halten bzw. beharrlich weiter zu verbessern;
objektiv kann kein Zweifel daran bestehen, daß die politische Führung 'es unternimmt, die verfassungsmäßige Ordnung zu beseitigen' bzw. sie gar nicht erst herzustellen;
Sie, verehrte Frau Jahr, als Personifizierung dieser so genannten 'Vierten Gewalt' wie auch sonst auf Grund Ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stellung hätten, mit anderen, die Pflicht und die Möglichkeiten, das zu kontrollieren und zu verhindern;
statt jedoch wenigstens bei der politischen Willensbildung mitzuwirken, solidarisieren Sie sich mit dem politischen Establishment, zum eigenen Nutzen, Vorteil und Wohl;
dagegen nehme ich das Recht zum Widerstand nach Artikel 20 IV GG in Anspruch;
ich stelle Ihnen anheim, ebenfalls im Sinne unserer Verfassung 'Abhilfe' zu schaffen und/oder sich meinem Widerstand anzuschließen;
widrigenfalls sehe ich mich leider gezwungen, den Widerstand auf Sie auszudehnen, das heißt, wenn Sie Ihr eigenes Verhalten im Hinblick auf die Beseitigung ... der verfassungsmäßigen Ordnung nicht ändern,
dann bringe ich Sie um, oder so;
ich grüße Sie herzlich
und in aller Hochachtung.