Tuesday, 22 June 2004 | 45.26.174
An Frau Friede Springer
Vorsitzende der Axel Caesar Springer Holding
Sehr verehrte Frau Vorsitzende,
liebe Frau Springer,
nach den eindrucksvollen Feierlichkeiten aus dem Anlaß des 60. Jahrestages des D-Day und den vielen Berichten auch Ihres Hauses darüber, geht man ja inzwischen praktisch wieder zur Tagesordnng über;
(fast) jeder weiß jetzt : wir sind damals 'befreit' worden;
nicht viel jünger ist ja das prominenteste Produkt Ihres Hauses, die BILD-Zeitung, anfangs (noch) geprägt von einer Balance zwischen journalistischer und sozialer Kompetenz
und durchaus auch als eine Art 'Befreiung' empfunden in diesem Bereich von Information und Kommnikation und eben MeinungsBILDung, wenn nicht gar der BILDung schlechthin;
darüber geht man inzwischen praktisch ebenfalls hinweg, zu Lasten der Balance ... und zu Gunsten purer Dominanz medialer und wirtschaftlicher Präsenz,
und ich bin mir nicht sicher, ob sich Ihr Mann nicht im Grabe drehen würde, wenn er wüßte,
was aus seinen ursprünglichen Ideen inzwischen gemacht worden ist, ob Sie also sein Erbe
richtig verwalten;
objektiv kann kein Zweifel daran bestehen, daß unsere politische Führung 'es unternimmt,
die verfassungsmäßige Ordnung zu beseitigen' bzw. sie eben gar nicht erst herzustellen;
Sie, verehrte Frau Springer, als Personifizierung der so genannten 'Vierten Gewalt' wie auch sonst auf Grund Ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stellung, hätten die Pflicht
und die Möglichkeiten, das zu kontrollieren und zu verhindern;
statt jedoch wenigstens bei der politischen Willensbildung mitzuwirken, solidarisieren Sie sich mit dem politischen Establishment zum eigenen Nutzen, Vorteil und Wohl;
dagegen nehme ich das Recht zum Widerstand nach Artikel 20 IV Grundgesetz in Anspruch;
ich stelle Ihnen anheim, ebenfalls im Sinne unserer Verfassung 'Abhilfe' zu schaffen
und/oder sich meinem Widerstand anzuschließen;
widrigenfalls sehe ich mich leider gezwungen, den Widerstand auf Sie auszudehnen,
das heißt, wenn Sie Ihr eigenes Verhalten im Hinblick auf die Beseitigung ...
der verfassungsmäßigen Ordnung nicht ändern,
dann bringe ich Sie um, oder so;
ich grüße Sie herzlich
und in aller Hochachtung.