Donnerstag, 29 Mai 2003 | 45.22.149

Ökumenischer Kirchentag - Große Koalition der Religion

Im Grunde genommen läuft in der großen und kleinen Ökumene alles genau so wie in der großen und kleinen Politik, oder ist gar Politik, nur eben anders, teilweise parallel,
teilweise durcheinander;

in beiden Bereichen geht es an sich um die Interessen und Wünsche, das Wohl des Volkes
und gibt es eine Führung, die sich unter mehr oder weniger abenteuerlichen Umständen praktisch selbst legitimiert und die dadurch erreichte Machtposition dann mit Zähnen und Klauen verteidigt, ohne sich wirklich um die Interessen, die Wünsche, das Wohl des Volkes zu kümmern;

statt dessen wird 'das Volk' eingelullt und getäuscht, ausgenutzt und ausgebeutet, und nach dem Prinzip 'Brot und Spiele' wie seit Urzeiten mit Show-Veranstaltungen bei Laune gehalten;

die einen haben ihre Bibel, die anderen ihre Verfassung, und obwohl man sowohl mit dem einen als auch mit dem anderen alleine ganz gut regieren könnte, wird nicht mal zusammen eine vernünftige Führung daraus entwickelt,

im Gegenteil: während einerseits die Trennung von Staat und Kirche propagiert wird,
wird auf der Führungsebene zusammen gemauschelt, was nur geht,
hilft man sich wechselseitig aus mit dem passenden Vokabular
und natürlich auch mit Auftritten und Reden,

und so kommt es, daß auf Kirchentagen fast mehr Politiker auftreten als Pfarrer und umgekehrt staatliche Veranstaltungen nicht denkbar sind ohne kirchliche Würdenträger,

und während man noch annimmt, daß der Bundeskanzler die Politik bestimmt und dafür die Verantwortung trägt, stellt sich heraus, daß sie vom Papst bestimmt wird, oder vom Bruder Johannes - und niemand trägt die Verantwortung.



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