Freitag, 16 Mai 2003 | 45.20.136

Colin Powell in Berlin - immerhin

Läßt sich das deutsch-amerikanische Verhältnis überhaupt 'reparieren' ?

Im Verhältnis zwischen Deutschland und Amerika, genauer gesagt wohl zwischen Gerhard Schröder und George W. Bush, geht es doch nicht nur um Mißverständnisse und/oder Meinungsveschiedenheiten,

sondern es geht, auch und/oder insbesondere,

um völlig unterschiedliche Standpunkte, die auch nach wie vor gar nicht aufgegeben werden ...

und, vor allem überhaupt, um unterlassene Hilfeleistung,
die als solche und deren Folgen nach wie vor gar nicht nachgeholt, ausgebessert bzw. ausbalanciert werden sollen;

das heißt: selbst wenn man jetzt Mißverständnisse klären und Meinungsverschiedenheiten beseitigen oder wenigstens auf einen Nennen bringen könnte,

dann bliebe immer noch das Verharren auf völlig unterschiedlichen Standpunkten und eben die Tatsache der unterlassenen Hilfeleistung, die als solche nicht ungeschehen zu machen ist;

es hilft also nichts, etwas was kaputt gegangen oder vielleicht gar nicht mehr vorhanden ist, 'reparieren' zu wollen;

das Ziel, wieder einen Zustand des Vertrauens und der Verläßlichkeit herzustellen, wenn es das denn überhaupt gibt ...,

läßt sich also nicht durch Reparatur oder gar durch Reformen etc. erreichen, sondern, wie beim Sozialstaat, durch 'Überwindung ...',

d.h. durch das Vorstoßen in eine neue Phase, eine neue Dimension auf der Basis (!) der bisher erreichten positiven Aspekte und Standards;

Ansätze für ein neues Denken geschweige denn Handeln sind aber in der Partei, die sich ständig auf ihre so genannten sozialdemokratischen Traditionen zurückzieht, im allgemeinen,

bzw. bei dem Mann, dem Kanzler, der grundsätzlich rückwärts denkt, im besonderen, nicht zu erkennen.

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