Samstag, 23 Mai 2009 | 45.21.143

Die Politische Ausstellung - Stella Hamberg

Der Wischmopp als Symbol für Politik

Putzwerkzeug aus Bronze ...
ein Plädoyer für das Scheitern als Weg der das Ziel ist

aber auch eine Satire auf den Umgang mit dem Scheitern
Bereinigung, Neustart, Neubau ...

der Wischmopp ist ein Gegenstand
der den Schmutz verteilt statt ihn einzusammeln

und insofern eine der verrücktesten Erfindungen unserer Zeit
ein im Grunde gneommen völlig überflüssiger Gegenstand ...

sagt Stella Hamberg
eine bemerkenswerte junge Berliner Bildhauerin

die ihr Atelier, ja selbst die Galerie
als Schlachtfeld versteht

auf dem ihre Skulpturen sich entwickeln
durch ständige Zerstörung und Wiederaufbau

als alltägliche Materialschlacht, zeitlos
mit einer den Skulpturen innewohnenden eigenen Zeitrechnung

anläßlich ihrer Ausstellung ' reset ...'
Neustart - oder einfach löschen

der Traum vom Nullpunkt, alles auf Null stellen
wieder von vorne anfangen

in die Ausgangslage zurückführen
in die Grundstellung zurückbringen

der Wischmopp ist (allenfalls) geeignet
den Schein zu wahren, zu pfuschen, zu kaschieren ...

er steht gleichzeitig aber auch für ihren Willen ..., etwas zu tun
für die Besessenheit ..., in der ihre Skulpturen entstehen

für die Unberechenbarkeit ..., die sie ihnen abverlangt
für die Zerstörung ..., durch die sich ihre Kunst verselbständigt

also genau so, wie das in der Politik auch ist
nur gewissermaßen umgekehrt

dauernd wollen sie was tun
dauernd wird wie besessen Politik gemacht

aber es kommt nix bei raus
was sich rechnen ließe, nicht mal Kunst

sie zerstören mehr, als sie aufbauen
ie zerstören die Natur, als wollten sie noch hinter den Urknall zurück

' reset ...' - angesichts der so genannten Krisen ...
schön wär's, aber das ist nichts, was sich resetten ließe

- bis 4. Juli 2009 - Galerie EIGEN + ART Gerd harry Lybke
10117 Berlin - August Straße 26 - www.eigen-art.com

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