Freitag, 26 Mai 2006 | 45.21.146

Ge-Lehrter Bahnhof

Der Lehrter Bahnhof heißt jetzt nicht mehr Lehrter Bahnhof
- weil man früher halt mal dort von Lehrte aus ankam ... -

und natürlich heißt er jetzt auch nicht Leipziger Bahnhof
- etwa weil heute dort der 'Sonderzug' aus Leipzig ankam -

geschweige denn, daß er wegen dieses Sonderzuges gar Pankower Bahnhof hieße ...,

nein, er heißt jetzt schlicht und einfach Hauptbahnhof,

und warum soll das nicht gut sein, wo doch so vieles andere auch 'gut so' ist in dieser unserer Stadt bzw. in diesem unserem Land;

was auch gut ist, um nicht zu sagen sehr gut, summa cum laude,
das ist diese grandiose unternehmerische Leistung
- so unvollkommen sie in vieler Hinsicht auch sein mag;

es scheint, als hätte die Deutsche Bahn endgültig die Mutation vom staatsbetriebenen Büroschlaf

zum modernen, innovativen, zukunftsweisenden Wirtschaftsbetrieb,
zum privaten Unternehmen geschafft,

weil hier allmählich eine gewisse Kontinuität erkennbar wird, wenn man sieht, wie auch die anderen großen deutschen Bahnhöfe sich zu kleinen Wirtschaftszentren mausern

und an der Verbesserung der Verbindungen zwischen den Bahnhöfen sicht bar und erfolgreich gearbeitet wird;

was nicht gut ist, was grotesk ist, was nach wie vor eine Katastrophe ist,
was immer sichtbarer eine immer größer werdende Katastrophe ist,

ist, daß die Politische Führung immer sichtbarer immer weniger in der Lage ist,

solche Musterbeispiele unternehmerischer ebenso wie arbeitnehmerischer wirtschaftlicher Leistung

politisch zu begleiten und daraus zu lernen, Lehren zu ziehen ...
und etwas ge-lehrter wieder herauszukommen,
als sie hineingestiegen ist,

daß die Politische Führung nicht bereit ist, sie will es einfach nicht,
und das wird eben auch von niemandem eingefordert,

von der Opposition nicht, von den Kirchen nicht
- die sich dann bei der Eröffnung aber plötzlich für unverzichtbar halten ... -

und von den Gewerkschaften schon gar nicht,

daß also die Politische Führung nicht bereit ist, aus solchen zwar jahrelangen, aber überschaubaren Projekten zu lernen,

wie man Wirtschaft in Gang bringen und in Gang halten kann

und wie man einen Arbeitsmarkt in Gang bringen und in Gang halten könnte.


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These 146 : Vattenfall
- das ist wie Heuschrecke und Degussa in einem

das heißt, sie liefern, im übertragenen Sinne, zum Beispiel ... Zyklon B,
obwohl sie wissen, vor für es verwandt wird,
zumindest, daß irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann,

sie nehmen eh schon überhöhte Preise, die nicht marktgerecht sind,
schon allein deshalb nicht, weil es diesen Markt nicht gibt,
mit Wettbewerb, um Kunden ...;

zusätzlich nehmen sie dann aber auch noch geradezu Wucherpreise und Gebühren ...
von den Ärmsten der Armen, um damit ihre Gewinnsituation zu verbessern;

etc.;

es mag viele gute Gründe für Vattenfall geben;

es gibt aber noch mehr gute Gründe gegen Vattenfall

das Problem ist, daß sich die beiden Seiten dieser Medaille nicht die Waage halten,
sich nicht halbwegs ausgleichen, geschweige denn stablisieren ...,

das Problem ist der fehlende Beitrag zur Balance, zum Antrieb und zur Orientierung,
zum Kurshalten ... der Gesamtwirtschaft;

der fehlende Beitrag der Politischen Führung bezüglich der Richt-Linien
bzw. bezüglich des Ziels,
oder gar deren falsche ..., schwachsinnige ..., kriminelle ... Vorgaben ...

ist dafür keine Entschuldigung; s. Degussa.
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