Dienstag, 14 Juni 2005 | 45.24.165

Wenigstens etwas hat Konjunktur - das Soziale

Die Wahlkampfrhetorik läuft schon auf vollen Touren, noch bevor sicher ist, ob überhaupt und gegebenenfalls wann neu gewählt wird;

der Kampf um die Macht scheint zum Kampf um's Soziale zu werden :
sozialer Staat, soziale Demokratie, soziale Gerechtigkeit, soziale Marktwirtschaft, soziale Politik, soziale Sicherheit, soziale Verantwortung, soziales Netz ... etc., etc.;

das Problem ist und bleibt aber, daß man mit Rhetorik - und dann drauf warten, wie sich die Dinge wohl entwickeln werden -

nicht die Probleme lösen kann, die durch unterlassenes Handeln entstanden sind,

sondern eben nur durch Handeln, durch konsequentes und nachhaltiges Handeln, durch professionelles und verfassungsgemäßes Handeln, und zwar rechtzeitig, unverzüglich, sofort ...

und indem, wenn dann überhaupt was getan wird, nicht immer wieder versucht wird, das Pferd von hinten aufzuzäumen:

der soziale Staat und die soziale Marktwirtschaft lassen sich nicht von der Idee des Sozialen her darstellen, sondern nur von einem eingerichteten, ausgeübten, funktionierenden ... Staat, Wirtschaft, Unternehmen, Betrieb ... her;

solange die politische Führung nur an sich selbst bzw. an ihre institutionellen Gruppeninteressen denkt und Verfassung und Demokratie, Christentum und Solidarität dafür rücksichtslos mißbraucht,

solange die politische Führung sich weigert, dafür zu sorgen ...,

daß Arbeit, die objektiv vorhanden ist, auch tatsächlich und halbwegs sinnvoll zugewiesen und verteilt wird

bzw. daß Geld, das objektiv vorhanden ist, auch tatsächlich und halbwegs sinnvoll ausgegeben und investiert wird,

solange wird es hierzulande auch nicht mehr Wachstum, Wohlstand oder Fortschritt ... geben
- und schon gar keinen sozialen.
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