Dienstag, 08 Juni 2004 | 45.24.160

1) An den Bundeskanzler
2) 'Heute schon das Morgen denken !'
3) Sandra Maischberger vs. Maybritt Illner

Herrn Gerhard Schröder
Bundeskanzler

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
lieber Herr Schröder,

zu Ihrer Teilnahme an den Feierlichkeiten zum D-Day möchte ich Ihnen uneingeschränkt gratulieren; manche ebenso eindrucksvolle wie erfreuliche Szene wird mir sicher ewig in Erinnerung bleiben;

trotzdem : diese Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß wir inzwischen wiederum, zwar nicht direkt, so aber doch strukturell vergleichbare, das heißt 'befreienswerte' Zustände in diesem unserem Land haben,

weil selbst in den angeblich besten und vornehmsten, fortgeschrittensten Demokratien - in denen also angeblich das Volk selbst herrschen soll -

diejenigen, die ausersehen und (aus)gewählt sind, zu regieren ..., sich weigern, mit halbwegs sinnvollen und professionellen 'Mitteln' eine halbwegs erträgliche und 'gerechte' bzw- 'verfassungsmäßige Ordnung' herzustellen, aufrechtzuerhalten und bereits erreichte Standards zu halten bzw. beharrlich weiter zu verbessern;

objektiv kann kein Zweifel daran bestehen, daß zu diesen Regierungen auch die von Ihnen geführte oder eben auch nicht geführte gehört;

ich selbst bemühe mich um nichts anderes, als - wie es ja auch im Rahmen dieser Feierlichkeiten geradezu demonstrativ angeklungen ist -

einen friedlichen Beitrag zu leisten auf der Basis meiner Erkenntnisse und Erfahrungen, zur Herstellung einer erfolgreichen und stabilen Demokratie ...;

ich wehre mich andererseits dagegen, daß anscheinend endlos nun seit Jahrzehnten immer wieder nur geredet und gestritten wird, wann und wo der richtige Ort, die richtige Zeit, die nötige Dringlichkeit ... sei, zu reden ...

über den richtigen Weg, die 'nachhaltige' Reform, das beste Konzept oder Rezept ...

und ob bzw. wann den Worten ... dann eventuell doch auch mal Taten folen sollten, gegebenenfalls aber : welche ?

ich grüße Sie herzlich
und in aller Hochachtung.


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Heute schon das Morgen denken

Das ist eben genau das Problem, daß an alles Mögliche gedacht wird,

bloß nicht an das, was heute, hier und jetzt zu tun ist bzw. was insbesondere auch von gestern und vorgestern und vorvorgestern ... noch dringendst aufgearbeitet werden müßte !!!

aber: je eleganter man über diese Dinge hinwegsieht und auch kurzerhand geht,
desto einfacher kann Edelgard Bulmahn dann über des Kaisers Bart reden
oder Ulla Schmidt gleich zum Wesentlichen kommen: 'Ich weiß was für mich gut ist ...'


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Jetzt hätte ich mich doch tatsächlich beinahe totgelacht:

Maybritt Illner stellt gerade, allen Ernstes fest, daß es in Deutschland doch 'einige' Familien gäbe, denen es nicht gerade rosig ginge ...

und : in ihren Sendungen 'Berlin Mitte' ginge es darum, Antworten auf die offenen Fragen unserer Zeit zu finden, und Lösungen für die anstehenden Probleme;

die müssen dann in irgend einem anderen Programm laufen.
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