Freitag, 09 Januar 2004 | 45.02.009

Die Würde des Menschen ist unantastbar
- doch wer oder was ist 'ein Mensch' ?
Ein Beitrag zum Gemauschel um die Nachfolge von Johannes Rau

Ich leiste ja, wie inzwischen wohl hinlänglich bekannt, im Sinne von Artikel 20 Absatz IV unserer Verfassung

Widerstand !

da das offensichtlich aber nichts bringt und auch zu nichts führt, versuche ich es mal, in einem entsprechend übertragenen Sinne, mit einer Art journalistischem bzw. publizistischem

Amoklauf !

die Würde 'des' (?) Menschen ist, wie ebenfalls hinlänglich bekannt, laut unserer Verfassung 'unantastbar'; Punkt.

was offensichtlich nicht unantastbar ist, ist

(1) die Würde jener Menschen, die jedesmal und diesmal im besonderen als Bundespräsidentenkandidaten mehr oder weniger durch den Kakao gezogen werden

- von der Würde 'des Amtes', die ja an sich auch bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit bemüht wird, also mal geanz abgesehen;

(2) die Würde jeder Menschen, die 'das Volk' sind, von dem, wie gesagt, immer laut unserer Verfassung, die so genannte 'Gewalt' ausgeht, also alle Macht, insbesondere eben die Voll-Macht, die Interessen des Volkes bzw. also 'der Menschen' halbwegs sinnvoll, vor allem aber verantwortlich wahrzunehmen und zu regeln bzw. also, zu regieren;

(3) die Würde jener 'etwas mehr als die Hälfte Menschen' dieses Volkes, also die Frauen, die objektiv und quantitativ und eindeutig also der Mehrheit darstellen

- die qualitativ und im Hinblick auf Sinn, Werte und Substanz ... noch weit überragt wird -

und die dennoch sowohl en detail wie en gros offensichtlich mehr oder weniger brutalstmöglich und nach Belieben von den so genannten Herren der Schöpfung belogen und betrogen, verraten und verkauft und, last but not least, ver-gewaltigt werden können bzw. dürfen;

es bleibt vorläufig unerfindlich, wie die Herren das auf einen Nenner mit unserer Verfassung bringen wollen;

aber es geht den Herr-schaften ja auch im Ernst nicht um die Verfassung und die Würde des/der ... Menschen im allgemeinen oder um die Gleichberechtigung und eine halbwegs sinnvoll und verfassungsgemäße Politik ... im besonderen;

es geht einfach nur darum, vorzuführen, daß in diesem unserem Lande, daß auch nach 55 Jahren Bundes Republik Deutschland, daß auch in einer Demokratie ...

geistig, seelisch und/oder körperlich mehr oder weniger behinderte, soweit nicht auch kriminelle Männer

immer noch eher Bundeskanzler oder wenigstens Bundespräsident werden können
- als eine Frau (ohne 'sine ...', s.o.).

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'The same procedure as every year ...'

Das Jahr fängt eben leider nicht gut an, weil es ja auch nicht gut aufgehört hat, und nach dem Prinzip 'The same procedure as every year' weitergeht',

Kreuth und das andere Drei-Königs-Treffen liefern die Beweise;

es zeigt sich wiedermal, daß eine Handvoll völlig hirnverbrannter Idioten diesen Staat, dieses Land ... fest im Griff hat

und unsere Verfassung, unsere Demokratie ... nach Belieben pervertieren und mißbrauchen,

ohne daran von denjenigen, die das an sich könnten, wenn sie wollten, bzw. ohnehin dazu verpflichtet wären, gehindert zu werden,

eben weil die ja auch nur danach streben, entweder selbst die Spitzenposition zu erreichen, um es genau so machen zu können, oder gerade nicht, um umso unauffälliger im Trüben fischen zu können;

es ist im Grunde genommen nach wie vor und immer wieder unfaßbar, daß eine FDP, eine Partei, die sich geradezu für die Elite der Nation hält,

ihren Vorsitzenden Guido Westerwelle nicht kurz entschlossen von der Bühne holt und zum Teufel jagt, wenn der seinen Unsinn da abläßt (wahrscheinlich weil der Walter Döring sich das verbittet).
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