Dienstag, 04 März 2003 | 45.10.063

Ende der Wehrpflicht - oder Ende aller Politik ?

Die FDP fordert mal wieder das Ende der Wehrpflicht, weil eine weitere Verkürzung der Dienstzeit (von z.Z. neun Monate auf z.B. vier Jahre) eh ein Offenbarungseid sei;

beides, also Forderung wie Begründung, beweisen dagegen erneut, daß gerade die FDP, auch wenn sie immer mal wieder ein bißchen mitmischt, über den Status des politischen Offenbarungseides noch nicht wieder hinaus gekommen ist;

die FDP will also die Wehrpflicht abschaffen, die SPD will die Pflegeversicherung abschaffen - vielleicht schafft sie gar doch noch sich selber ab, weil, das liegt irgendwie im Trend, selbst die Selbstmordrate ist gerade wieder im Steigen;

alle wollen irgendetwas abschaffen, wenn sie nicht mehr damit zurechtkommen und nichts mehr da-für tun wollen:

der Krieg soll einfach abgeschafft werden, natürlich ohne wirklich etwas für den Frieden zu tun,
das Wirtschaftswachstum wurde bereits abgeschafft, weil niemand etwas für die Arbeit tun will,

alles soll irgendwie reformiert oder erneuert werden - und eh man sich's versieht, ist es eben abgeschafft, die Verfassung, die Demokratie, der Rechtsstaat, die Folter ... - ach so, nee, die soll ja gerade wieder eingeführt werden;

also, es lebe der Schwachsinn, noch ist ja Karneval, erst morgen ist dann alles vorbei - oder geht der Schwachsinn dann nur einfach von vorne los (?)

wahrscheinlich, spätestens am 14. März, wenn der Kanzler in einer Regierungserklärung die Grundzüge seiner neuen 'weiter-so-Politik' erläutert,

was ja nichts anderes heißt als neue Ausreden, Vertröstungen bzw. neue völlig unsinnige Vorschäge, mit denen man sich um eine halbwegs sinnvolle, professionelle und verfassungsgemäße Politik erneut herumdrücken will

bzw., offizielle Begründung: 'weil man nun mal nicht per Knopfdruck alle Probleme beseitigen könne'; unglaublich, dieser hirnverbrannte Schwachsinn.
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