Samstag, 22 März 2003 | 45.12.081

Der Krieg - eine humanitäre Katastrophe (!?)

Das im eigentlichen Sinne Katastrophale an diesem Krieg sind nicht (nur) die Folgen, also gewissermaßen das 'Dadurch' und/oder das 'Danach'

sondern ... der Weg ... 'da-hin', also gewissermaßen das 'Wieso' und/oder das 'Davor',

daß Jahre lang, Jahrzehnte lang auf so einen Krieg systematisch hingearbeitet wird,
und sich anscheinend niemand etwas dabei denkt,

während dann, wenn die Würfel gefallen sind, wenn's also eigentlich 'zu spät' ist,
plötzlich Millionen Menschen dagegen sind,

selbst dann aber praktisch nur demonstriert und geredet wird etc.,
ohne daß konkret gehandelt und etwas unternommen wird;

Gott-weiß-wo verspricht man sich dauernd Vorteile von einem so genannten Wettbewerb:

wenn es mit dem Bildungswesen nicht klappt, soll ein Wettbewerb von Schulen und Hochschulen etc. die Situation retten,

wenn es mit dem Gesundheitswesen nicht klappt, soll ein Wettbewerb von Ärzten und Krankenhäusern etc., die Situation retten,

und in der Wirtschaft und im Sport etc. sowieso;

aber niemand von denjenigen, die berufen sind oder sich berufen fühlen, die auserwählt sind oder gewählt, ernannt, vereidigt und vom Volk bezahlt werden,

verschwendet auch nur einen Gedanken daran, mit Überlegungen, Bemühungen, Handlungen ... um Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit ...

in Wettbewerb zu treten mit Überlegungen, Bemühungen, Handlungen ... um militärische und kriegerische Entwicklungen und Entscheidungen;

es ist doch geradezu grotesk, daß Politikern, die hier eine bestimmte Leistung erbringen sollen, nichts Besseres einfällt, als selbst an Friedensdemonstrationen teilzunehmen,

oder, statt vor Ort, bei wem oder wo auch immer das ist, sich entsprechend zu engagieren, sich gewissermaßen von der politischen Bühne verabschieden, in die Kirche gehen und beten;

eine der uralten Strategien ist:
wenn Du einen Feind nicht besiegen kannst, dann mach ihn Dir zum Freund

- wobei z.Z. anscheinend davon ausgegangen wird, daß niemand den Saddam Hussein zum Freund haben will bzw., daß der Saddam Hussein ein Feind ist, den man eventuell vielleicht doch besiegen kann;

um wieviel mehr muß das dann aber entsprechend gelten, wenn Meinungsverschiedenheiten unter Freunden nicht beigelegt werden können (?)

aber so ist er halt, unser aller Gerhard, so hat er's mit seinen Ehefrauen ja auch gemacht: immer wenn es nicht so lief, wie er wollte, hat er sich einfach scheiden lassen;

aber auch die Kanzlerkandidatenteilnahmeerzwingungspartei dreht ja wiedermal durch:
jetzt will die FDP erneut durch eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht
eine Entscheidung erzwingen,

bzw. eine Bundestagsabstimmung zum Einsatz deutscher Soldaten bei den AWACS Aufklärungsflügen;

daß auch unter den Bedingungen der Demokratie Politiker nicht bereit sind, verfassungsgemäß und professionell eben diese Politik zu machen,

das ist die eigentliche humanitäre Katastrophe.
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