Mittwoch, 15 Oktober 2003 | 45.42.288

Offener Brief an den deutschen Bundeskanzler
Rücktrittsforderung und Begründung

Sehr verehrter Herr Schröder,
sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

dem Michael Schumacher haben Sie gratuliert mit den Worten: 'Dies ist eine einmalige Leistung in dieser höchste Ansprüche stellenden Sportart';

in aller Bescheidenheit, aber mit allem möglichen und zulässigen Nachdruck möchte ich auf das hier Folgende aufmerksam machen,

da natürlich nicht alles so spektakulär ist wie ein solcher Sieg und es Ihrer Aufmerksamkeit anscheinend entgangen ist:

Wir, das Volk, Ihre Lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger bzw. Ihre Lieben Landsleute, wir 'Menschen draußen im Lande' und wie nicht alles wir immer wieder liebevoll genannt werden, wenn's um die Streicheleinheiten geht,

wir sind doch alle 'kleine' Michael Schumachers

und sowohl fähig als auch bereit und willens zu, jeweils entsprechend relativiert, vergleichbaren Leistungen in hohe wie auch höchste Ansprüche stellenden Aufgaben- und Betätigungs-, Arbeits- und Unternehmens-Bereichen

- wenn man uns nur ließe !!!

denn : auch ein Michael Schumacher ist doch nicht einfach Michael Schumacher; allein ist er ein einsamer Wanderer und vielleicht auch Rufer in der Wüste, der sich allenfalls noch an dem 'langen Strand' erfreut;

m.a.W.: Michael Schumacher ist Michael Schumacher, weil es eine Veranstaltung gibt mit entsprechenden Rahmenbedingungen, auf der er überhaupt zeigen kann, was er kann,

und weil es eine Mannschaft gibt, die ihn darin optimal vorbereitet und unterstützt

ud weil es Leute gibt, die, was auch immer sie sonst verbindet oder auch trennt, das alles jedenfalls so wollen und managen und die Verantwortung dafür tragen

und eben auch so hinkriegen und nicht dauernd (nur) davon reden, daß sie anno 2010 so ein Rennen veranstalten wollen, etc.;

allgemein auf unsere Situation übertragen heißt das in etwa :

Veranstaltung = Wirtschaft = 'private' Unternehmung ...
Mannschaft = Betreuung = 'öffentlicher Dienst ...
'Leute' (s.o.) = Management = 'politische' Führung ...

unser eigentliches Problem ist, daß unter Ihrer 'Führung' alles genau umgekehrt läuft, wie bei Michael Schumacher:

Sie verhindern die Veranstaltung, die in höchstem Maße nachgefragt und gewünscht wird, Sie machen 'die Wirtschaft' regelrecht kaputt, Wettbewerb, Unternehmung überhaupt ...,

Sie amputieren, blockieren, neutralisieren ... eine exzellente und hochmotivierte Mannschaft

- man stelle sich nur mal vor, die Rennleitung (...) würde 10-15% ihrer Mannschaft ausgerechnet zum Zeitpunkt des Rennens in den Urlaub schicken

und sie damit trösten, sie bekämen doch Urlaubsgeld -
erst I, dann II ... (dann III ? dann IV ?) ... -

mein Gott, Sie sind doch nicht das Christkind ! und Sie können hier auch nicht einfach so den Weihnachtsmann geben !

und zu allem Überfluß schießen Sie - also immer im übertragenen Sinne ... - den Michael dann auch noch auf den Mond (doch nicht etwa, weil Sie sich da so gut auskennen, hinter dem Mond ?)

- denn 'freiwillig' sind die, die Geld haben, ja alle nicht in die Schweiz gegangen, oder die, die was wissen, in die USA, et cetera;

das heißt, Sie, verehrter Herr Schröder, machen vielleicht nicht alles falsch - aber darauf kommt es eben gar nicht an -

sondern, Sie machen den falschen Job, und das mit aller Konsequenz !

Sozialisten an der Regierung, oder meinetwegen auch Sozial-Demokraten (obwohl Sie das ja gerade nicht sind, das ist weder sozial noch demokratisch, was Sie da machen !),

das ist, wie wenn die Mäuse auf dem Tisch tanzen, weil die Katze nicht im Hause ist, oder auch, wie wenn man den Bock zum Gärtner macht ...;

das wiederum heißt, daß wir nur weiter kommen, wenn jemand anders die Regierung macht und Sie bzw. die so genannten Sozial-Demokraten sich zu dieser Regierung verhalten, wie der Betriebsrat bzw. die Mit-Bestimmung zur Unternehmens-Leitung;

m.a.W.: auch die betriebliche Mit-Bestimmung muß doch zunächst immer erstmal mit dafür sorgen, daß der Laden, die Unternehmung, das Rennen, der Wettbewerb, die Wirtschaft, das Leben ... optimal läuft (s.o.),

und (erst) dann (!!!) kann man sich darüber unterhalten, wieviel Arbeits-Plätze bzw. Kräfte bei welcher Arbeitsleistung zu welchem Arbeitsentgelt und unter welchen Arbeitsbedingungen das Unternehmen sinnvollerweise zur Verfügung stellen kann;

selbst wenn in einem Unternehmen mehr als die Häfte der Belegschaft in der Gewerkschaft ist, können die doch nicht einfach sagen: 'Wir sind die Mehrheit, also übernehmen wir jetzt das management'!

was soll denn aus uns werden, wenn die Chinesen auf den Trick kommen und sagen : 'Wir haben das jetzt begriffen, wie das läuft mit Eurer Demokratie, also, wir sind ja die Mehrheit, Ihr macht jetzt mal schön, was und wie wir das wollen' !

da nutzen Ihnen dann Ihre Vorstellungen von Menschenrechten auch nichs mehr, sondern allenfalls noch 'uneingeschränkte Solidarität' - seitens der USA, bzw., am Ende reißt uns da wieder ein Österreicher, auf seine Art, raus aus der Misere;

Kapitalismus ist eine Kunst, und Sozialismus eine andere;

wir kommen nur weiter, wenn jeder das macht, was er kann oder können sollte, was er ggfls lernen und sich darin professionalisieren ... sollte

und nicht immer jeder versucht, das zu tun, was der andere macht, und was der eben nicht kann

- und offensichtlich auch nicht lernen kann, wie nicht zuletzt gerade wieder die Äußerungen eines früheren sozialistischen bzw. SPD-Bundeskanzlers namens Helmut Schmidt zeigen;

Friedrich Merz hat so unrecht nicht,
und die richtige Antwort auf Friedrich Merz wäre konsequenterweise die Entchristdemokratisierung der SPD;


Sie, verehrter Herr Schröder, repräsentieren, gewissermaßen, den 'besten' Sozialismus oder auch sog. Sozialdemokratismus, den es je gab;

jetzt müßten wir, bei entsprechender Rollenverteilung, am 'besten' Kapitalismus oder auch sog. Christdemokratismus und dessen Personifizierung arbeiten;

das kann aber nur funktionieren,
wenn Sie am Küchentisch auch den richtigen Platz einnehmen,

d.h., nicht den auf der Regierungsbank, sondern den auf der sog. Oppositionsbank,

von der aus ebenso fälschlicher- wie vor allem auch völlig unnötigerweise immer nur die destruktiven Einflußmöglichkeiten genutzt werden,

wenn Sie also im Sinne demokratischer Kooperation und Partnerschaft die positiven Einflußmöglichkeiten und willkommene Kompetenz nutzen ud einbringen,

wenn Sie also mit helfen, die auch Ihnen bzw. in Ihrer Position angenehmen und willkommenen 'Partner' zu finden,

die ... be-stimmen und die Verantwortung dafür auch tatsächlich tragen (können);

wir könnten dann damit rechnen, daß wir auf diesem Wege auch eine 'bessere', eine zukunftsfähige Demokratie finden;


also bitte, lieber Herr Schröder,
treten Sie vom Amt des Bundeskanzlers zurück, unverzüglich
,

und machen Sie den Weg frei für einen Neuanfang, für eine Neugestaltung unseres politischen Managements;

wir halten das sonst nicht mehr durch bis zum Jahre 2006 !

keine Neuwahlen !
und um Gottes Willen nicht noch mehr Reformen !!

ich will dabei gerne helfen und die Funktion des Lotsen übernehmen;

wir kriegen das dann auch hin,
wie, oder wenigstens annähernd so wie Michael Schumacher !

ich grüße Sie herzlich
und in aller Hochachtung,

Ihr Eugen Möller-Vogt


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