Montag, 30 Dezember 2002 | 45.01.364

Joschka for President

Könnte Joschka Fischer aus der Krise herausführen ? - diese Frage bewegt die Gemüter;

es ist ja nicht so, daß diese Variante nicht durchaus auch ihren Charme hätte, aber, da stellen sich dann doch gleich einige weitere Fragen;

erstens: wenn er's denn wirklich könnte, warum tut er's denn dann nicht ohnehin bzw.,
warum hat er nicht verhindert, daß es überhaupt so weit gekommen ist,

wo er doch, objektiv an sich völlig unangemessen, stellvertretender Bundeskanzler ist, d.h. gewissermaßen zweiter Mann im Staate;

also kann er's doch offensichtlich eben auch nicht;

zweitens, im Unterschied zu Westerwelle/FDP:

Fischer könnte man es immerhin zutrauen - aber nicht mit den Grünen,

der FDP könnte man es ebenfalls zutrauen - aber nicht mit Westerwelle;

drittens: die relativ 'vernünftigste' Variante wäre noch, daß Angela Merkel den Joschka 'verfrühstückt' und sagt:

also gut, nächste Bundestagswahl, wann auch immer, mit Fischer statt mit Stoiber !

Fischer wäre es durchaus zuzutrauen, daß er auch diese 'Wandlung' mitmacht - 'man kann im vorhinein nie wissen, unter welchen Umständen welche Entscheidungen getroffen werden müssen ...' -

aber nicht der CDU und schon gar nicht der CSU; war ja auch nur mal so gedacht, man soll niemals 'nie' sagen !

m.a.W.: so aussichtsreich wie diese Variante deutscher Personalentwicklung ist - ganz abstrakt gesehen, es gibt ja noch andere sinnvolle Varianten ... -

so aussichtsreich sind z.Z. die Chancen, daß wir überhaupt aus dieser so genannten Krise wieder herauskommen, sei es mit oder ohne Joschka Fischer;

nein, nein, es ist schon so und bleibt, vorläufig, auch so:

Joschka Fischer ist nicht die Lösung, sondern: er ist Teil des Problems !
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