Mittwoch, 27 November 2002 | 45.48.331

Das Paradoxe ..., das Schizophrene ... in der Politik

Jeden Tag geht es sichtbar in praktisch allen Politikbereichen ein Stück bergab, nimmt die Hilflosigkeit und Verzweiflung der gewissermaßen schweigenden Mehrheit zu,

die sich ebenso gutgläubig wie gutwillig an sich regieren lassen möchte, wenn es denn nur halbwegs professionell und verfassungsgemäß zugehen würde,

und zwar unabhängig von der Schicht, egal ob bescheidener Bürger bzw. Arbeit-Nehmer oder wohlhabender Manager bzw. Unter-Nehmer;

umgekehrt nimmt die Lust am Untergang jener Minderheit, die uns unbedingt politisch regieren und führen will, also jener ebenso hirnverbrannten wie kriminellen so genannten politischen Klasse, praktisch jeden Tag ein Stückchen zu,

und das erst recht, wo es jetzt ohnehin auf die Feste-und-Feiern-reiche Zeit zugeht mit Advent und Weihnachten, Jahresabschluß, Jahreswechsel, Jahresanfang ... und natürlich mit Fasching und Galas und Jubiläen
und was es sonst nicht alles noch zu feiern gibt;

kein Tag ohne große Reden, Preise verleihen, durch alle möglichen und unmöglichen Talkshows ziehen, Interviews geben, Party feiern ...
- bloß : Politik findet nicht statt;

das Paradoxe, das Schizophrene ... ist, daß, wie jetzt wieder bei der Staatsaktsparty in Hamburg, sich alle einig sind darin,

wie professionell, in diesem Falle also, aber ja nur beispielgebend, Rudolf Augstein seine Sache gemacht hat und was für ein großer Demokrat er war,

daß aber keiner derjenigen, die sich getroffen fühlen müßten, auch nur daran denkt, sich davon eventuell mal eine Scheibe abzuschneiden.


'Der Schwachsinn des Tages ist ...'

wenn der Sigmar Gabriel zur Vermögenssteuer z.B. sagt:
nein, ach iwo, wir wollen doch keine Steuern erheben,
wir wollen die Reichen nur 'bitten', absolut und selbstverständlich völlig freiwillig ... mehr zu zahlen.


'ceterum censeo ...'

ich weigere mich, mich von Schwachsinnigen und Kriminellen regieren zu lassen

und ich leiste Widerstand gegen diejenigen,

die es unternehmen, die verfassungsmäßige Ordnung zu beseitigen bzw.
- und das ist ja der eigentliche Trick der politischen Führung -

die gar nicht die Absicht haben, sie überhaupt erst mal herzustellen,

die den persönlichen Willen gar nicht haben, vielleicht nicht mal das dazu erforderliche Bewußtsein, so eine Art politischer Zurechnungsfähigkeit ...,

der politischen Willensbildung entsprechend das Land zu regieren, d.h. entsprechend der erkennbaren, durch Mitwirkung ausgedrückten oder sonst wohlverstandenen Interessenlage der (einzelnen) Bürger wie des (ganzen) Staates.
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